Annaberg-Buchholzer Touristiker fordern Aufmerksamkeit
Es ist still geworden im UNESCO-Welterbe "Montanregion Erzgebirge/Krušnohoří". Der Corona-Virus hat auch den Tourismus in der Region zum Erliegen gebracht. Touristiker aus dem Erzgebirge wollen deshalb am morgigen Freitag, dem 8. Mai 2020 in der Saigerhütte Olbernhau/Grünthal ab 11.00 Uhr ein sichtbares Zeichen setzen, dass auch ihre wichtige Branche nicht aus dem Blickfeld der Politik gerät und wieder eine klare Perspektive erhält. Aus diesem Grund sind diesmal u. a. auch Gästeführer und Busunternehmer eingeladen, ihre "Stühle" ins Gelände der Saigerhütte Olbernhau/Grünthal zu stellen. Stellvertretend für die städtischen Leistungsträger der Stadt werden aus Annaberg-Buchholz die IG Stadt- und Gästeführer und ein Vertreter der Tourist-Information mit dabei sein. Nur ein Grund dafür: Der Bereich von Gästeführungen über- und unter Tage wird in den bisherigen Allgemeinverfügungen nicht oder nur oberflächlich thematisiert.
Bereits am Vorabend versahen die Gästeführer in Annaberg-Buchholz die Büste des deutschen Rechenmeisters Adam Ries vor dem Adam-Ries-Museum symbolisch mit einem geklöppelten Mundschutz (Fotos). Hergestellt wurde er aus einzelnen Bändern von Klöpplerinnen aus ganz Europa. Sie waren bereits in der Annaberg-Buchholzer Klöppelschule "Barbara-Uthmann" zu Gast und wollen gern auch in diesem Jahr das Zentrum der Spitze im Erzgebirge besuchen.
Der bekannte deutsche Rechenmeister weist mit einem symbolischen Zitat auf die Situation der zahlreichen Gästeführer hin:
"Auch ich, der Ries hab viel zu sagen,
auch später noch zu Euren Tagen!
Drum ihr Leut, vergesst mitnichten
jene, die von mir berichten."